Der zweite Tag fing früh an. Mein Biorythmus weckte mich um kurz nach 5. Manchmal drehe ich mich um die Zeit noch mal um, aber an dem Tag spekulierte ich darauf den Sonnenaufgang einzufangen. Also raus aus den Federn und ab unter die Dusche. Als ich mir danach -möglichst leise, um niemanden zu wecken- einen Tee machen wollte, kamen mir aus der Küche schon Stimmen entgegen. Drei meiner Mitreisenden schienen ähnliche Pläne zu haben. Als sich der Himmel mit Beginn der „Blauen Stunde“ zu färben begann war klar, dass es in absehbarer Zeit keine Sonnenstrahlen geben würde. Draußen war es neblig, leicht am Nieseln und dem wenigen Licht nach waren die Wolken ziemlich dicht. Also genug Zeit für ein richtiges Frühstück. Kurz nach dem theoretischen Sonnenaufgang machte ich mich trotz des ungemütlichen Wetters auf den Weg. Da ich am Abend zuvor etwas gefröstelt hatte, nachdem die Sonne untergegangen war, gönnte ich mir noch eine zusätzliche Schicht Kleidung und für den nassen Boden die warmen, neoprengefütterten Gummistiefel. Das erwies sich als richtige Wahl. Bei der Fotoausrüstung wechselte ich auf das Canon EF 500mm 4L und ein Carbonstativ mit Gimbal. Ich wollte einige Detailsfotos von den Basstölpeln machen und gucken ob sich mit der mehr als verdoppelten Brennweite ein signifikant anderer Bildeindruck bei den Flugaufnahmen […]
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Helgoland im Winter? Was wollt ihr denn zu der Jahreszeit auf diesem kalten, nassen Felsen? So oder so ähnlich war meine Reaktion als das Thema vor zwei Jahren zum ersten Mal auf den Tisch kam. Ungeachtet aller Motivationsversuche von mehreren Fotografen unserer Foto-AG saß bei mir das Bild von einem kargen, nassen Felsen so fest, dass mich niemand dafür begeistern konnte. Und damit war ich nicht allein – von unseren rund zwanzig aktiven Mitgliedern waren es letztlich nur sechs, die sich im November 2016 auf die Reise nach Helgoland begaben. Die fotografische Ausbeute, die diese danach mit zurück brachten, war allerdings sehr imposant. Und als Thomas Grimmelt einige Wochen später einen Vortrag über Helgoland und die Reise hielt, kamen ca. 50 Personen und waren für über zwei Stunden so gespannt von der Geschichte der Insel und den Erlebnisse und den eingefangenen Momenten der Fotografen, dass alle bis zum Ende mucksmäuschenstill waren. Danach war mein Bild von Helgoland ein anderes. Als dann im Herbst 2017 Helgoland noch mal als Reiseziel aufgerufen wurde, war ich sofort dabei. Mit Bruno Bolli, Karsten Höhne, Karsten Niehues, Marco Rost, Thomas Grimmelt und Familie Schubert – Thomas, Petra und Kim-Robin – war unsere Gruppe komplett. Bis […]
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Fotos von Sternen fand ich immer schon toll. Speziell dann, wenn man einen interessanten Horizont mit einbaut und im Idealfall noch einen guten Vordergrund. Allerdings waren solche Bilder für mich emotional betrachtet immer sehr weit weg von meiner eigenen Wirklichkeit. Die meisten Aufnahmen, die man beim Durchstöbern der großen Bilderplattformen sieht, sind irgendwo in den Bergen, oder gar im Ausland entstanden. Zudem wirft man als Laie das Thema oft mit der Astro-Fotografie, Sternenwarten, Teleskopen und kompliziertem hightech Equipment in einen Topf. Was das Thema auf einen sehr hohen, schwer erreichbaren Sockel hebt. Hat mich nicht von einigen Testfotos in der Vergangenheit abgehalten. Aber die waren qualitativ weit von den Aufnahmen entfernt, die mich in Zeitungen und Online-Foren fasziniert haben. Also ruhte das Thema. Nun war ich vor einigen Wochen im Netz unterwegs – auf der internationalen Bilderplattform 500px. Irgendwie bin ich über eine neue Funktion, die einem Fotos der Region anzeigt, bei einem Bild vom Sternenhimmel über dem Steinberg gelandet. Das Bild ist vielleicht nicht das spektakulärste Bild vom Sternenhimmel im Internet, aber auf mich hatte es in dem Moment eine enorme Wirkung. Vor meiner Haustür, auf dem Hügel auf dem ich oft morgens meine Runde drehe und Tiere fotografiere, hatte jemand ein Bild gemacht, […]
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Im Frühjahr 2017 habe ich zur Abwechslung mal ganz bodenständigen Urlaub in Deutschland gemacht. Mit Familie, Ferienhaus und Strandspaziergängen. Die Fotografie und die Natur habe ich dabei allerdings auch ein wenig im Auge gehabt, denn es ging in eine Region, die großflächig mit Naturschutzgebieten und- parks überzogen ist – den Darß. Ein Küstenstreifen an der Ostsee, der abgesehen von kleinen Landbrücken, durch große Brackwasserseen vom Festland getrennt ist. Ganz dem Klischee entsprechend waren Möwen an der Küste allgegenwärtig und luden wie man es kennt zu diversen Flug- und Fotostudien ein. Auch Krähen waren recht oft zu sehen: Andere Vögel waren entweder durch ihre kleinen Wuchs, oder ihr selteneres Auftregen, oder große Distanz schwieriger einzufangen: Richtig schwierig haben es mir die Kraniche gemacht. Auf dem Hinweg kamen wir an einer kleinen Gruppe von ca. 6 Exemplaren vorbei. Allerdings war ich da schon etwas von der Fahrt erledigt und habe mir gedacht, dass wir später sicher noch größere Gruppen und unter besseren Bedingungen finden – und dann waren da erstmal mehrere Tage gar keine mehr in Sicht. Bestenfalls mal einer in der Luft, aber immer weit weg, oder hinter irgenwelchen Baumkronen unterwegs. Deutlich leichter war es mit den Säugetieren. Diese haben sich […]
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Wenn im Winter kein richtiger Schnee liegt, dann wirkt die Natur oft recht karg und unspektakulär. Die Motivation hinaus zu gehen und dann auch noch das schwere Fotoquipment mit sich zu schleppen, hält sich automatisch in Grenzen. Heute war zudem noch der Himmel ein monotones Grau-Weiß, welches sich als Dunstschleier überall hier im Tal und um den Berg fortsetzte. Eigentlich genug Ausrede um es sich zuhause gemütlich zu machen. Eigentlich … aber dann könnte ich ja etwas verpassen. Heute geht es, wie so oft, rauf zum Naturschutzgebiet Steinberg in Dörentrup-Schwelentrup. Der Wind sorgt dafür, dass die meisten Tiere im Dickicht, oder tieferen Lagen schutz suchen. Nur ein paar der kleineren Vögel begrüßen mich mit ihrem Morgengesang. Das Licht der aufgehenden Sonne schafft es nicht ganz durch die Wolken zu brechen. Und so glänzen die Blätter des Vorjahres nur in schwachem Glanz. Die Nadelbäume scheinen auf den ersten Blick unbeeindruckt vom Winter. Doch auch sie lassen einen Teil ihrer Nadeln fallen. Spuren im Schnee verraten mir, dass ich an diesem Morgen nicht der einzige bin, der im Wald unterwegs ist. Doch zu sehen bekomme ich dort an diesem Morgen niemanden. Ich bleibe auf den offiziellen Wegen, aber entscheide mich für einen […]
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Letztes Wochenende habe ich festgestellt, dass ich neue Nachbarn habe. Nach längerer Abwesenheit haben sich wieder Bisams nebenan am Teich angesiedelt. Diese possierlichen Uferbewohner sind etwas kleiner als die Nutria, oder die noch größeren Biber. Die oft verwendete Bezeichnung Bisamratte ist wohl nicht ganz korrekt, da das Bisam strenggenommen zu den Wühlmäusen zählt und nicht zu den Ratten. (Jetzt freut sich mein Mitfotograf Norbert, weil ein bisschen Bildung bei mir hängen geblieben ist.) Dieses Bisam hat es mir anfangs nicht so leicht gemacht, weil es immer im Schutz des Ufers unterwegs war, oder mit großem Abstand über die Mitte des Teiches seine Bahnen zog. Dafür konnte man gut sehen welche Mengen Gras es vom Ufer zu seinem Bau transportierte. Nach einem Positionswechsel auf die andere Teichseite war das Bisam zwar weiter weg, aber ich konnte es auch mal über dem Wasser erleben. Die folgenden Ausschnitte zeigen schön die feinen Vorderpfoten, mit dem das Bisam fast so fein greifen kann wie wir Menschen. Die breiten Hinterpfoten und der seitlich abgeplattete Schwanz hingegen sind eindeutig auf Fortbewegung im Wasser ausgelegt. Danach kam erstmal eine ganze Weile kein wirklich neues Bild zustande, da das Bisam immer nur seine gleichen Routen am Ufer abschwamm, […]
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„NaturNah Lippe“ ist ein Projekt der Foto-AG des BUND Lemgo. Im Rahmen der Naturfotografie soll die heimische Tier- und Pflanzenwelt dokumentiert und für andere Menschen erlebbar gemacht werden. Als privates Nebenprojekt möchte ich hier die im Kreisgebiet Lippe vorkommenden Vögel zeigen, die ich schon entdeckt habe. Der BUND Lemgo hat hierfür eine schöne Liste mit ca. 150 Arten, nach deutschen Namen sortiert, an der ich mich orientiere. Da einige Arten, von offizieller Seite, schon seit 10 Jahren nicht mehr gesichtet wurden, oder gar als (regional) ausgestorben gelten, wird das sicher eine spannende Aufgabe. Fotos werden laufend ergänzt.
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